Alterskriminalität: immer mehr Fälle

Kürzlich überfiel ein 71-Jähriger eine Tankstelle in Arbon. Kein Einzelfall, wie Michael Genova von der «Ostschweiz am Sonntag» aufdeckt: Im Thurgau hat sich die Zahl krimineller Rentner sogar verdoppelt.  Nicht immer handeln Rentner jedoch aus finanzieller Not. Altersforscherin Sabina Misoch nennt einen weiteren Erklärungsansatz für Alterskriminalität.

Sabina Misoch von der St.Galler Fachhochschule leitet das derzeit grösste nationale Altersforschungsprojekt. Auch sie nennt die höhere Lebenserwartung, Altersarmut und psychische Krankheiten als mögliche Gründe für die steigende Alterskriminalität. Einen weiteren Erklärungsansatz liefere die Lebensphase der Rentner: «Ältere Menschen leiden, weil sie sich gesellschaftlich nicht mehr wahrgenommen fühlen», sagt Misoch zu der «Ostschweiz am Sonntag». Senioren würden durch kriminelle Taten die Möglichkeit sehen, Aufmerksamkeit zu erlangen und wieder sozialen Kontakt herzustellen.

Sabina Misoch weist aber darauf hin, dass das Phänomen der Alterskriminalität noch wenig erforscht sei. Gerade die Motive straffälliger Rentner müsste die Wissenschaft mit Befragungen genauer untersuchen. Ebenfalls noch unklar sei, ob es sich bei den Rentnern mehrheitlich um Ersttäter handle oder ob sie schon in jüngeren Jahren straffällig wurden.

Lesen Sie den gesamten Artikel in der «Ostschweiz am Sonntag».

Infografik: Ostschweiz am Sonntag