Vom Roboter bedient oder gepflegt – wie fühlt sich das an?

Der demographische Wandel – vor allem zusammen mit dem Fachkräftemangel – stellt unsere Gesellschaft jetzt und in Zukunft vor grosse Herausforderungen. Als eine mögliche Lösung wird vielfach diskutiert, Roboter als Unterstützung bei Pflege- oder Servicetätigkeiten für Menschen 60+ entweder zu Hause oder in Alters- und Pflegeheimen einzusetzen.

Stephanie Lehmann, Esther Ruf

Roboter können jedoch nur dann erfolgreich zur Unterstützung eingesetzt werden, wenn diese von den Seniorinnen und Senioren auch akzeptiert werden. Dafür muss geklärt werden, welche Faktoren die Akzeptanz beeinflussen können. Das Interdisziplinäre Kompetenzzentrum Alter IKOA-FHS untersucht dies im Rahmen des Projekts «Affektive Faktoren der Roboterakzeptanz bei Menschen 60+».

Bisher wurde in theoretischen Modellen versucht, die Akzeptanz von Technik mit technischen, kognitiven oder sozialen Faktoren zu erklären. Dabei wurden die Emotionen, welche Roboter bei den Seniorinnen und Senioren auslösen, bislang fast vollständig vernachlässigt. Es lässt sich jedoch vermuten, dass Emotionen einen starken Einfluss auf die Akzeptanz der Roboter haben.

Wie ist es, von einem Roboter unterstützt oder gepflegt zu werden? Welche Gefühle weckt diese Vorstellung bei den Menschen 60+, die dies eventuell einmal ganz konkret betreffen wird?
Dies erforscht das IKOA-FHS im Rahmen des Projekts «Affektive Faktoren der Roboterakzeptanz bei Menschen 60+», gefördert von der Stiftung Suzanne und Hans Biäsch zur Förderung der Angewandten Psychologie.

Das IKOA möchte die Sichtweise und Gefühle der relevanten Personen genau erheben, um dadurch ein umfassendes Bild der Schweizer Bevölkerung 60+ wiedergeben zu können. Dazu werden Personen 60+ detailliert zu ihren Emotionen gegenüber verschiedenen Robotern in unterschiedlichen Situationen im Service und in der Pflege befragt.